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Kiezbett, Awards und innovatives Design


Kann man gewinnen, auch ohne Gewinner zu sein? Wir glauben daran, dass man auch gewinnen kann, ohne als direkter Gewinner aus einem Wettbewerb hervorzugehen. 

Person auf Treppe im roten Rathaus
Kann man gewinnen, auch ohne Gewinner zu sein? Kiezbett wurde dieses Jahr bei insgesamt vier Awards in die nähere Auswahl gewählt, aber stand bei keinem auf dem Siegerpodest. Wir könnten nun das Handtuch werfen, und uns nicht mehr für weitere Awards bewerben. Unsere Einstellung ist aber eine Andere: Wir glauben daran, dass man auch gewinnen kann, ohne als direkter Gewinner aus einem Wettbewerb hervorzugehen. Folgende Punkte machen dies deutlich:

1. Award-Kriterien und Bewerbung als Antrieb für eigene Reflexion

Der Bewerbungsprozess und die damit verbundenen Kriterien, stößt unsere eigene Reflexion an und gibt gleichzeitig Impulse uns zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Uns stellen sich immer wieder essentielle Fragen wie: Wer sind wir? Wofür stehen wir als Unternehmen? Wie produzieren wir nachhaltig und sozial ?
In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen, erkennen wir unsere eigenen Stärken und sehen auch Verbesserungsmöglichkeiten.

2. Inspiration und Markt Abgleich

Wir sehen Awards eher als eine Bereicherung, andere Teilnehmer kennenzulernen, und über ihre Projekte und Ideen zu erfahren. Für uns sind sie keine Konkurrenten im klassischen Sinne, sondern eher Partner mit gemeinsamen förderlichen Zielen, wie Nachhaltigkeit und Social Impact, die wie wir mit ihrem Unternehmen einen gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert zu erzeugen. So waren wir bei der Preisverleihung des Mendelssohn Unternehmenspreis mit dabei, und konnten uns mit Anderen austauschen.

3. Reichweite

Für ein Unternehmen, ist es immer auch ein Ziel, von einer Vielzahl an Menschen wahrgenommen und gesehen zu werden. Awards bieten dafür eine geeignete Bühne, die uns die Möglichkeit eröffnet, unser Produkt vor- und auszustellen und so mit Interessenten zu teilen. Als Folge unserer Bewerbung und Nominierung wurden wir auf den Websites der Awards präsentiert, erhielten beim Green Product Award ein Produktsiegel und konnten unser Bett beim Bundespreis Ökodesign ausstellen. Als kleines I-Tüpfelchen wurden wir auch vom Next economy award zum Deutschen Nachhaltigkeitstag nach Düsseldorf eingeladen, das Ticket alleine hätte 1.700 Euro gekostet.


Was ist eigentlich innovatives Design?

Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung der eingereichten Produkte ist “innovatives Design”. Was darunter genau verstanden wird, bleibt oft schleierhaft. Es gibt verschiedenste Assoziationen und Elemente, die verschiedenste Personen mit dem Begriff verknüpfen: Originalität, Zeitloses Design, Ästhetische Überraschungen, aber auch  ob das Design für neues Denken steht, und wie die Wirkung auf den Konsumenten und die Allgemeinheit aussieht. Als Feedback wurde uns oft mitgeteilt, dass dieser Punkt in der Sichtweise der jeweiligen Jury nicht ausgeprägt genug war.

Als Unternehmen, dass sich auf ein Produkt konzentriert, das es schon immer gab, haben wir es natürlich schwer die Jury in dem Kriterium “innovatives Design” zu überzeugen. Das Produkt “Bett” ist altbekannt - was soll daran schon neu und innovativ sein, wenn gleichzeitig Produkte auf dem Markt erscheinen, die zuvor nicht existiert haben, und den Betrachter und Konsumenten mit eben dem glänzenden Licht des “Neuen Unbekannten” überraschen?

In aller Wertschätzung, die wir den neuen nachhaltigen Produkten auf dem Markt gegenüberstehen, haben wir das Gefühl, die Jury würde in den Kiezbetten nicht das innovative Potential erkennen, das sie eigentlich mitbringen. Unser Ziel ist es nicht, das Bett nicht in seiner Funktion zu revolutionieren, wohl aber in seiner Qualität und Produktion. Aspekte der Langlebigkeit, der Regionalität der Rohstoffe, zero Waste in der Logistik, soziales Engagement, und der Natur Gutes zu tun, sehen wir als klare Innovationen in einer Branche, die von Massenproduktion, Deforestation, Kurzlebigkeit, und Ausbeutung gekennzeichnet ist.

Wir würden uns wünschen auch in den zukünftigen nachhaltigen Wettbewerben, stärker in diesen Punkten gesehen und wahrgenommen zu werden. Denn nicht nur das Produkt ist von Entscheidung, sondern auch seine Quellen, sein Weg vom ersten bis zum letzten Schritt, und schließlich seine Qualität. 

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