Demonstrieren fürs Klima
Am 20.09.2019 demonstrierten wir von Kiezbett bei der großen Fridays for Future Demonstration in Berlin. Als Unternehmen wollen wir ein klares Zeichen setzen für mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und sozialen Wandel.
Ein wichtiger Tag für unsere Gesellschaft
Es war einer jener Tage, die Tragweite haben sollten. Nicht nur in der Hauptstadt, in den vielen anderen Städten Deutschlands, sondern auf der ganzen Welt. Am 20. September 2019 startete die Bewegung Fridays for Future einer ihrer größten globalen Streiks, bei denen in über 150 Ländern Menschen ihre Arbeit niederlegen und auf die Straße gehen, um mit ihren Stimme eine radikalere Klimapolitik zu fordern. Der Zeitpunkt hätte kein besserer sein können: Die Proteste des 20. September fanden nur wenige Stunden vor der Verkündung des neuen Klimaschutzspakets der Bundesrepublik Deutschlands statt, und drei Tage später wurde in der UN Klimakonferenz auf internationaler Bühne diskutiert.
Entrepeneurs for Future
Nicht nur die Gruppe “Fridays for Future” mit tausenden Schülern war auf den Straßen unterwegs, auch viele andere politisch aktive Gruppen formten sich zusammen. “Entrepeneurs for Future” (kurz E4F) ist einer dieser vielseitigen Verbände, in der sich nachhaltige Start-ups und Social Impact Firmen, wie die ökologische Suchmaschine “Ecosia” oder das plastikfreie Flaschen Startup “Soulbottle” zusammenfinden und gemeinsam eine Message aussenden: “Wir sind Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich dafür einsetzen, dass die Wirtschaft mit innovativen Technologien und Geschäftsmodellen einen schnelleren Klimaschutz voranbringt. Und wir stehen für die Wirtschaft, die mehr Klimaschutz einfordert - unabhängig von unseren Branchen.” So stellt sich Entrepeneurs for Future auf Facebook vor.
Unsere Philosophie
Genau auf diesen Gedanken baut Kiezbett seine Philosophie. Als Social Entrepreneurship engagiert sich Kiezbett für einen positiven klimafreundlichen gesellschaftlichen Wandel. Unsere Betten sind nachhaltig, fair und sozial produziert. Sie sind im Gegensatz zu anderen großen Möbelherstellern für’s Leben gemacht, und ein Teil der Erlöse fließt in Naturschutz- und Sozialprojekte. Jeder Einzelne Schritt in der Produktionskette vom Abtransport der Bäume aus regionalem Wald, über die Produktion in einer inklusiven Förderwerkstatt bis hin zum verpackungsfreien Transport mit Lastenfahrrad sind klimaorientiert und nachhaltig gestaltet. Deswegen war es für uns selbstverständlich, uns den Entrepeneurs for Future anzuschließen und beim großen “Fridays for Future” Klimastreik mit dabei zu sein.
Im Herzen der Demonstration
Schon auf dem Weg wurde sichtbar, wie gigantisch das Ausmaß der Demonstration war. Über 240.000 Menschen beteiligten sich nach Aussagen der Veranstalter in Berlin an dem Klimastreik. Überall riefen die Leute im Chor Parolen, Plakate mit teils ernsten, teils auch lustigen Sprüchen ragten in jedem Winkel in den Himmel. Auch unser Plakat gesellte sich dazu:
Das Plakat ist eine kritische Antwort auf ein von Ikea kürzlich veröffentlichtes Werbeplakat mit dem Slogan “Work-Life-Sleep-Balance”. Wir kritisieren den fehlenden Aspekt der Nachhaltigkeit von Ikea und setzen somit eine neue Balance: die Life-Sleep-Eco-Balance (Leben-Schlafen-Öko-Balance).
Alle Dabei - von SchülerInnen über Angestellte bis Senioren
Auf dem Demonstrationszug der vom Brandenburger Tor durch Mitte führte, war das gesamte Spektrum unserer Gesellschaft vertreten. SchülerInnen, LehrerInnen, ArbeiterInnen, AkademikerInnen, StudentenInnen, UnternehmerInnen, Angestellte so wie auch Familien über drei Generationen tummelten sich im Meer der Menschenmassen. Ihre Rufe und Stimmen verbanden sich zu einem gewaltigen Kanon der über die Köpfe hinweg ertönte. Den SchülernInnen der Fridays for Future Bewegung ist es zu verdanken, dass das Thema Nachhaltigkeit auf die gesellschaftliche Bühne geholt wurde. Sie sind es gewesen, die über ein Jahr konstant jeden Freitag trotz Drohungen und harter Kritik ihre Schulpflicht vernachlässigten, um für das Klima zu demonstrieren.
Wir wurden von einem mutigen Schüler angesprochen und kritisiert, die Demonstration im für unsere eigene Werbung zu nutzen. Unsere Reaktion könnt ihr auf unserem Facebook Post sehen.
Was die Klima-Demonstration für uns bedeutet
Die Klima-Demonstrationen am 20. September 2019 spiegeln unsere Zeit und ihre Herausforderungen. Sie spiegeln uns als Gesellschaft wieder, unsere Ängste und Wünsche. Und sie zeigen unser Potenzial und unsere Bereitschaft, aktiv ein Zeichen zu setzen. “Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut” ertönt es aus tausenden Mündern. Es ist eine Botschaft, an alle aber vor allen Dingen an die Politiker, und doch scheint es oft, als würde es nicht die richtigen Ohren erreichen. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind keine marginalisierten Randthemen von besorgten Naturliebhabern mehr, sondern zu flächendeckenden Ausrufezeichen aufgestiegen, die auf der gesellschaftlichen und politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken sind. Die Wichtigkeit unserer Ökosysteme nicht nur für die Erhaltung von Tier und Pflanzenarten aber gerade auf für uns, die vom Reichtum der Natur so sehr profitieren und abhängen, kann nicht mehr verleugnet werden. Und doch scheint es, als würden Politiker, die auf großer Ebene klima-positive Maßnahmen und Strukturen einleiten könnten, die Tragweite des Ganzen verkennen.
Deshalb war der 20. September 2019 ein so wichtiger Tag, an dem eine Kommunikationsebene hergestellt wurde, zwischen der Bevölkerung und ihrer Regierung. Denn wenn 240.000 Menschen alleine in Berlin auf die Straßen gehen, dann bedeutet das etwas für Deutschland. Und wenn an einem einzigen Tag global 7,6 Millionen Menschen demonstrieren, dann bedeutet das etwas für die Welt. Die Bewegung Fridays for Future hat es geschafft, dem Thema Klima eine neue Bedeutung zu geben, die man nicht mehr ignorieren kann. Und wir von Kiezbett wollen ein Teil des gestaltenden “Wir” sein, und mit an einer klimafreundlicheren und sozialeren Gesellschaft und Lebensweise arbeiten.